Pestalozzi Realschule | Jahresbericht 22 . 23
83 Mit einem Netzwerk von Studierenden und Architekt*in- nen der TU München, der Hochschule Augsburg und mit Studierenden der kenianischen Partneruniversität hat „Pro- moting Africa“ außerdem eine Berufsschule in Nairobi auf- gebaut, so dass die Jugendlichen im Anschluss an die Schule auch eine Ausbildung erhalten, um dann selbst Geld verdie- nen zu können und der Armut zu entkommen. Dort legen jährlich ca. 80 Jugendliche (bis jetzt über 600) erfolgreich offizielle Prü-fungen ab. Diese Berufsschule zu bauen und zu betreiben, war eine Idee der Keni-aner selbst, um den Kindern aus den Slums eine Perspektive, weg aus Armut, Ge-walt, Drogen oder Prostitution hin zu einem ei- genständigen Leben zu geben. Informationen über den Verein findet man hier: www.promoting-africa.de Die Klassen 5 bis 10 der Privaten Pestalozzi Realschule ha- ben je ein Patenkind aus Mathare, für das sie das Schulgeld bezahlen, mit dem sie aber auch Briefe aus-tauschen. So erfahren die Klassen viel über das Land, die Kultur und die Lebensweise ihrer Patenkinder und können durch den Briefwechsel auch eine persönliche Beziehung aufbauen. Susanne Grünbeck 5.4 Schülercafé In der Jahrgangsstufe 7 ist es Aufgabe der Klasse, den Pau- senverkauf ganz im Sinne der Nachhaltigkeit zu führen. Hierbei wird auf Bio-Produkte und einen guten ökologi- schen Fußabdruck sehr viel Wert gelegt. Um den Begriff Nachhaltigkeit näher kennenzulernen und seine Tragwei- te noch besser erschließen zu können, fand vor Verkaufs- beginn eine Schulung darüber sowie ein Ausflug in den Unverpackt-Laden „Deine Alternative“ in Zorneding statt. Ganz angetan von der Vielfältigkeit machten die Kinder große Pläne! Das Büchertausch/-verschenk-Regal hatte es vor allem einem Schüler sehr angetan. So kam er voll be- packt mit tollen Büchern von dem kleinen Ausflug zurück :-). Bevor jedoch gestartet werden konnte, bekam die Klas- se eine Hygiene-Schulung, es wurden die verschiedenen Aufgaben vorgestellt und verteilt, so dass jeder in der Klas- se eine oder vielleicht sogar zwei Aufgaben hatte. Im Laufe des Jahres konnten das Schülercafé sogar sein Sortiment um das „Frühstück im Glas“ erweitern. Besonderes High- light war der Trachtentag, wo neben den Klassikern Breze, Obatzder und Weißwürste auch gebrannte Mandeln nicht fehlen durften. Am Deutsch-Französischen Tag begeisterte das Schülercafé durch Baguette und französische Süßspei- sen. Ein herzlicher Dank geht an die Lehrkräfte in der 3. und 4.Stunde, die die Schüler*innen früher gehen ließen und auch mal ein Auge zudrückten, wenn sie sich ein paar Mi- nütchen verspäteten. Isabella Krömer 5.5 „Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen“ – Vortrag Eva Umlauf Am 14.06.23 versammelten sich unsere Schüler*innen aus den Jahrgangsstufen 7 bis 10 im Haus der Künste. Dort war- tete ein ganz besonderer Mensch auf uns. Frau Dr. Eva Um- lauf war an unsere Schule gekommen, um aus ihrem Leben zu erzählen. Frau Umlauf wurde am 19. De- zember 1942 im Arbeitslager No- váky geboren und ist die jüngste Überlebende des KZ Auschwitz, in das sie mit ihrer Mutter depor- tiert wurde. Anhand von Passagen aus ihrem Buch, das sie 2016 geschrieben hatte und aus dem sie uns vor- las, nahm Frau Umlauf uns mit in diese dunkle Vergangenheit. Sie schilderte diese Zeit wie auch die Erinnerungen, die ihr ganzes Leben prägten und bis heute prägen. Kein Ton war im Saal zu hören, als Geschichte
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